DESTINATION NIEDERLANDE
MIT TABBERT INS LAND DER TULPEN UND DES MEERS
Man muss nicht weit reisen, um neue und schöne Ecken zu entdecken. Unser Destinations-Tipp: Niederlande. Jedes Jahr im Januar startet dort die Tulpensaison mit einem fulminanten Auftakt in der Hauptstadt Amsterdam. Am dritten Samstag im Januar wird dort der nationale Tulpentag gefeiert. Ein Großereignis für die Stadt wie Besucher, bei dem Tulpengärtner aus dem ganzen Land vor dem königlichen Palast auf dem Dam Platz einen Pflückgarten mit rund 200.000 Tulpen anlegen. Tausende Besucher verfolgen diesen farbenfrohen Start der Tulpensaison und strömen im Anschluss an die Eröffnungszeremonie in den Garten, um die Blumen zu pflücken. Gefeiert wird einer der größten Exportschlager Hollands: Mit 60 Millionen Tulpenzwiebeln und Schnittblumen im Wert von über vier Milliarden Euro im Jahr 2021 liegt das Land unangefochten an der Weltspitze. Dabei stammt der beliebte Frühlingsbote noch nicht einmal von dort …
PARADEN UND UMZÜGE IM ZEICHEN DER BLUMEN
Ihre Leidenschaft für Blumen demonstrieren die Holländer auch durch zahlreiche schillernde Paraden. Die größte unter ihnen ist der Bloemencorso Bollenstreek im April – ein Blumenfestival mit Dutzenden Prunkwagen, die jedes Jahr zu einem anderen Thema mit Tausenden Blumen kreativ gestaltet werden. Außerdem fahren mit großen Blumensträußen geschmückte Autos mit. Begleitet von Musik und Unterhaltung ziehen die Teilnehmer quer durch den Bollenstreek ganze 42 Kilometer von Noordwijk nach Haarlem, wo die Wagen im Anschluss noch einen Tag zur Besichtigung ausgestellt werden.
KEUKENHOF – EIN PARADIES FÜR LUSTGÄRTNER
Zwischen den quirligen Städten der Randstad, eigentlich DAS Ballungsgebiet im Westen, liegt das zweitgrößte Blumenzwiebel-Anbaugebiet des Landes – der Bollenstreek mit ausgedehnten Feldern und farbenprächtigen Blumen aller Art. Mittendrin: der größte Tulpengarten der Welt, der Keukenhof. Über sieben Millionen Blumenzwiebeln werden allein hier und in Handarbeit eingepflanzt. Die Gärten und vier Pavillons zeigen eine fantastische Kollektion von Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Orchideen, Rosen, Nelken, Iris, Lilien und vielen anderen Blumen. Ein überwältigendes Spektakel an Farben und Düften. Dabei stellt sich der Park jedes Jahr ein neues Thema als Leitfaden für die Bepflanzung, zum Beispiel „Van Gogh“, „Dutch Design“ oder „Flower Power“.
FARBENPRÄCHTIGE GESCHICHTE
Von Mitte März bis Mitte Mai verwandelt sich ein Teil von Holland in ein riesiges Blumenmeer. Nach den Krokussen im März und den Narzissen und Hyazinthen zu Ostern schmücken bis zu 4.000 Tulpensorten mit ihren herrlichen Farben große Teile des Noordoostpolder sowie den „Bollenstreek“ entlang der Küste von Den Haag über Leiden bis Alkmaar. Heimisch war das Liliengewächs allerdings ursprünglich in Zentralasien und gelangte erst vor etwa 400 Jahren über das Osmanische Reich nach Westeuropa. Nicht nur aufgrund des milden Winters und des maritimen Frühlings mit seinen kühlen Nächten erwies sich Holland als besonders fruchtbarer Boden für die Zwiebel. Auch der gute Wasserabfluss und ein gleichmäßig hoher Grundwasserstand in den Poldern sorgen bis heute für ideale Bedingungen für die Tulpengewächse, die es feucht, aber niemals nass mögen. So entfaltet sich jedes Jahr in der Frühlingssonne ein nahezu endlos erscheinendes, in allen Farben leuchtendes Blumenmeer, das Touristen aus aller Welt begeistert.
FLEVOLAND – NEUES LAND AUS DEM MEER
Das mittlerweile größte niederländische Blumenanbaugebiet liegt im Noordoostpolder und ist durch das Eindeichen der Zuiderzee entstanden. Im 20. Jahrhundert fing man an, die Gebiete zu beiden Seiten des heutigen IJsselmeeres trockenzulegen, um neue landwirtschaftliche Flächen zu erschließen. Bereits 1947 wurden die ersten Ackerflächen im Noordoostpolder an Bauern vergeben. Neben den ausgedehnten Tulpenfeldern sind zwei historische Orte besonders sehenswert: die durch die Eindeichung trockengelegten Inseln Schokland und Urk. Beide waren über Jahrhunderte lang dicht besiedelte Inseln, auf denen die Menschen von der Fischerei und dem Überseehandel lebten.
Die kontinuierliche Bedrohung durch Sturmfluten zwang die Schokkers jedoch, die Insel zu verlassen. Allein der Leuchtturmwärter blieb. Einige sehenswerte Ausgrabungen rund um die alten Siedlungshügel erzählen von den Jägern und Sammlern, den Bauern und Polder-Bewohnern von damals. 1984 wurden sogar über 4.000 Jahre alte Fußabdrücke von Menschen gefunden! Urk dagegen blieb unberührt und noch immer wird dort ein ursprünglicher Dialekt gepflegt. Ein Spaziergang durch die alten Gässchen lässt die ehemalige Entrücktheit des Ortes nachempfinden. Am gemütlichen Hafen gibt es fangfrischen Fisch oder man genießt vom Leuchtturm den Blick ins Umland.
BLUMENKUNST UND – ERLEBNISWELTEN
Allein das Gebäude der FloriWorld mit seiner farbenfrohen Fassade, die die niederländischen Tulpenfelder darstellt, ist ein echter Blickfang in Aalsmeer. Entlang einer interaktiv ausgestalteten Erlebnisroute erschließt sich dem Besucher die ganze Magie der Blumen- und Pflanzenwelt. Das Highlight zum Schluss: eine Auktion, bei der man auf seinen Lieblingsblumenstrauß bieten und sich im Feilschen üben kann.
VON ALLEM ETWAS – DER BLUMENBADEORT NOORDWIJK
Bekannt wegen seiner Nähe zu Strand und Meer, bietet sich Noordwijk gleichzeitig als perfekter Ausgangspunkt für einen Besuch des Bollenstreek an. Noordwijk aan Zee hat eine reiche Vergangenheit zunächst als Fischereihafen, dann als Kräuter- und Blumenanbaugebiet und später als Badeort, in dem auch Spa-Kuren angeboten wurden. Heute tummeln sich Sonnenanbeter, Wassersport-Fans und Familien mit Kindern an den 13 kilometerlangen, sauberen weißen Sandstränden und rund um den weißen Leuchtturm des Küstenorts.
Wenn das mal keine Reise wert ist…
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